Totale Mondfinsternis in Spiesheim am 27.07.2018 Zurück

Kurzfassung:
- Dieses Mal anfangs nicht ganz optimale Bedingungen, später dann besser geworden
- Leider stand der Mond dieses Mal nicht allzu hoch, somit störten die Wolkenbänder knapp über dem Horizont
- Beobachtung von der Balkonsternwarte unmöglich

Langfassung:
Mondfinsternis, wie so oft Pflichtprogramm ;-) Allerdings ging dieses Mal der Mond schon verfinstert auf und würde nur bis maximal 20° über den Horizont steigen. Dadurch war es unmöglich von meiner Balkonsternwarte diese MoFi zu beobachteten. Wie schon oft erwähnt, habe ich keine freie Sicht in Richtung Osten bzw. Südosten, da meine Scheune im Weg steht.
Somit beschlossen wir, kurzerhand mit Freunden zum Wingertsturm zu gehen, wo ich auch schon 2011 die MoFi beobachtet hatte. Diese Idee hatten relativ viele Spiesheimer, denn kurz nachdem ich meine Ausrüstung aufgebaut hatte, waren alle dort befindlichen Tische und Bänken belegt. Alle waren mit Speis und Trank ausgerüstet und genossen den warmen Sommerabend. Ca. 50 Mondsüchtige zählte ich an diesem Abend.
Da der Mond selbst nach seinem Aufgang noch nicht sichtbar war, richtete ich mein Teleskop erst einmal auf Jupiter aus, um diesen der versammelten Mannschaft zu präsentieren. Denn nicht wenige hatten noch nie durch ein Teleskop geschaut. Dementsprechend war der Andrang recht groß. Wäre mir im Vorfeld bewusst gewesen, dass wir nicht alleine am Wingertsturm sind, wäre meine Planung sicherlich anders verlaufen und ich hätte mehrere Möglichkeiten gefunden, die MoFi zu präsentieren. Nun gut, es wird sicherlich in naher Zukunft dazu noch genügend Möglichkeiten geben.
Kurz nach 22:00 Uhr kam dann die erste Sichtung des verfärbten, sich schon in der Totalitätsphase befindlichen Mond. Er war durch das dünne Wolkenband nur sehr schwach sichtbar und ich hatte einige Mühen, ihn im Teleskop einzufangen. Gegen 22:18 Uhr schoss ich dann das erste Bild, leider hatte ich da wieder diverse Probleme mit der Fokusfindung. Später, als der Mond dann höher stand und somit oberhalb des Wolkenbandes, klappte es dann besser.
Dieses Mal verzichtete ich auf die Timerfunktion der EOS Utility und löste die Belichtung immer manuell aus. Hier hatte ich dann die Möglichkeit, die Belichtungszeiten vor Auslösung zu verändern. Ich verwendete Zeiten zwischen 8 Sekunden und gegen Ende der MoFi von 1/2000 sek., jeweils bei ISO 800. Durch die nicht korrekte Ausrichtung des Telekopes, musste ich ab und zu Hand anlegen und den Mond wieder ins Blickfeld der Kamera schieben. Diese Korrekturen sind leider auf den Bildern und im Video zu sehen.


Fazit, auch diese Mondfinsternis war wieder mal klasse, zumal diese gemeinsam von vielen Spiesheimern verfolgt wurde.


Ausrüstung
- Vixen VMC200L mit Reducer 0,62 auf Vixen GP/DX mit Boxdörfer Powerflex SDI
- Kamera Canon EOS 1000D über T2 Adapter angeschlossen, angesteuert durch Canon EOS Utility

Die Daten der Finsternis:

Eintritt in den Halbschatten (1. Kontakt) 19:13 Uhr MESZ
Sichtbarkeitsbeginn (SB) 19:52 Uhr MESZ
Eintritt in den Kernschatten (2. Kontakt) 20:24 Uhr MESZ
Mondaufgang 21:09 Uhr MESZ
Sonnenuntergang 21:17 Uhr MESZ
Beginn der totalen Phase (3. Kontakt) 21:30 Uhr MESZ
Maximale Verfinsterung 22:22 Uhr MESZ
Ende der totalen Phase (4. Kontakt) 23:13 Uhr MESZ
Austritt aus dem Kernschatten (5. Kontakt) 00:19 Uhr MESZ
Sichtbarkeitsende (SE) 00:54 Uhr MESZ
Austritt aus dem Halbschatten (6. Kontakt) 01:30 Uhr MESZ

In dieser Nacht habe ich ca. 400 Bilder gemacht. Hier auf der Webseite sind 24 davon zu sehen. Sie decken den gesamten von mir beobachteten Zeitraum ab.

Einen Teil der Bilder habe ich verkleinert zu einem Timelapsevideo (Länge: 1:22 min.) zusammengefasst. Auf die Schnelle habe ich den Mond noch nicht auf allen Bilder zentriert, deshalb hüpft er ein wenig herum. Weiterhin habe ich die Belichtungszeiten vor jeder Aufnahme verändert, deshalb schwankt auch die Helligkeit zwischen einzelnen Videoabschnitten:
Zum Video mit einer Auflösung von 720x480 (ca. 7,2 MB) bitte hier klicken

Ich stelle die Bilder, wie immer, ohne irgendeine Bearbeitung ins Netz. Sie sind nur verkleinert worden, also Webgerecht aufbereitet. Wenn man die kleinen Bilder anklickt, erhält man das entsprechend größere Bild, mit den Aufnahmedaten.



















































Text erstellt am 28.07.2018, geändert am 28.07.2018